IWF: Grexit ist möglich
Irak will den Markt mit weiterem Öl versorgen. Euro-Ausstieg Griechenlands nicht unwahrscheinlich.
29.05.2015
Im Augenblick ist auf dem Ölmarkt wenig Bewegung zu erkennen. Schwankungen sind zwar an der Tagesordnung. Im Preiskampf zwischen den Ölproduzenten Opec und USA kann aber derzeit keine der beiden Seiten einen signifikanten Vorteil erringen. Die Anzahl der Bohrlöcher in den USA fällt mittlerweile weniger stark. Im derzeitigen Marktumfeld scheinen die verbliebenen Ölbohrfirmen noch stabil produzieren zu können. Offenbar will nun auch der Irak seine Exportquote für Rohöl erhöhen und den Markt weiter sättigen.
Möglicherweise könnte das den Druck auf die USA noch etwas erhöhen. Dort zeigen die Lagerzahlen für Rohöl weiter nach unten. 2,8 Millionen Barrel Minus verzeichnete die EIA in dieser Woche, ein Signal für erneute Preissteigerungen auf dem Weltmarkt.
Wenig Grund zur Hoffnung gibt es indessen für die verfahrene Situation in Griechenland. Aus Athen kommen weiterhin keine Signale, die aus Sicht der Gläubiger Mut machen. IWF-Chefin Lagarde erhöhte noch einmal den Druck auf das Land, indem sie sagte, ein Euro-Austritt sei durchaus möglich. Das berichtet unter anderem die britische "Daily Mail". Nach vier Monaten Gesprächen mit der EZB, dem Internationalen Währungsfonds und der Europäischen Kommission sei Griechenland noch keinen Schritt weiter gekommen.
Der Dollar ist im Gegensatz zum Euro in den vergangenen sechs Monaten um mehr als acht Prozent gestiegen, meldet Bloomberg. Der Euro fiel im gleichen Zeitraum um fast sieben Prozent. Dies sind im Grunde gute Neuigkeiten für Ölhändler. Denn ein starker Dollar belastet den Ölpreis derzeit. Außerdem ist er Gift für die amerikanische Exportwirtschaft. Die US-Fed wird diese Entwicklung genau beobachten, denn nach wie vor steht die Zinswende auf ihrer Agenda. Wann sie kommt, ist unklar.