Steigende Ölpreise, unsichere US-Geldpolitk
Preisanstieg für Brent nach Explosiion in Raffinerie in Antwerpen. Spekulationen um Zürückfahren von Anleihenkäufe in den USA.
22.11.2013
Am Dienstag explodierte in Antwerpen eine Raffinerie des französischen Total-Konzerns, ein Teil der Anlage wurde angehalten. Zwei Tote sind zu beklagen, so das Wall Street Journal. Doch nicht nur deshalb steigt der Preis für Brent seit 19. November. Gerüchte, die US-Notenbank wolle nun doch früher als erwartet ihre Anleihenkäufe zurückfahren, stärken den Dollar gegenüber dem Euro, der in dieser Woche herbe Verluste einfuhr. Denn gleichzeitig war aus den Reihen der Europäischen Zentralbank zu vernehmen, dass die Einlagen für Geschäftsbanken bei der EZB möglicherweise sogar mit Minuszinen versehen werden sollen - das bedeutet, dass Banken für ihre Einlagen sogar zahlen müssten. Das meldete gestern Marketwatch.
Auch Gasöl wurde diese Woche über teurer, was sich im Endeffekt sehr rasch in Preissteigerungen bei Heizöl niederschlug. Knapp drei Prozentpunkte musste der Brennstoff im Vergleich zum Vorjahr wieder hergeben, ist aber noch immer zehn Prozent günstiger als im Vorjahr. Im Wochenvergleich drehte der Preis aber wieder im Vergleich zur Vorwoche ins Plus.
Vieles hängt im Augenblick von den Verhandlungen mit dem Iran ab. Die große Euphorie, die Verhandlungspartner würden sich schnell einigen, hat sich gelegt. Wenn sie allerdings zu einem erfolgreichen Ende gebracht werden und das Ölembargo gelockert wird, fließen gewaltige Mengen Rohöl auf den Weltmarkt - eben die, die der Iran derzeit überall an Land und auf Schiffen zwischenlagert. Das würde den Preis für Rohöl empfindlich treffen - ein Grund zur Freude für Heizölkäufer.