Talsohle durchschritten, Preise steigen kräftiger
Entscheidung um Gelder für Zypern. Keine Regierung für Italien in Sicht, mögliche Neuwahlen drohen.
29.03.2013
Nervös haben die Händler an den Börsen in dieser Woche auf Zypern gestarrt. Was geschieht, wenn die EZB den Geldhahn zudreht? Springt Russland ein? Welche Bedingungen knüpft Präsident Putin daran? Doch die EU-Finanzminister konnten sich im letzten Moment auf Bedingungen für die Rettung des Staatshaushaltes von Zypern einigen - ein Land, das in den kommenden Jahren weiter im Fokus zumindest der Rohstoffmärkte liegt. Denn die reichen Gas- und Ölvorkommen, die rund um die Mittelmeerinsel vermutet werden, könnten zu einem neuen Boom Zyperns führen. Das "Handelsblatt" sprach gar von der neuen "Schatzinsel". Vorausgesetzt, es werden auch politische Einigungen erzielt, denn die türkisch dominierte zweite Hälfte der Insel pocht darauf, dass die Rohstoffe ihr zustehen, und erhält dabei Rückendeckung aus Ankara.
Zyperns Haushalt ist erst einmal gerettet, nun zieht Italien wieder alle Aufmerksamkeit an sich. Dort geht die Hängepartie weiter, bislang ist noch keine neue stabile Regierung in Sicht. Neuwahlen könnten anstehen, und dies wird den Euro wiederum unter Druck setzen, der sich am Gründonnerstag mühsam aus dem Kursloch herausgearbeitet hatte.
Derzeit findet kein Handel an der Börse statt, Ostern steht vor der Tür, der kälteste seit langem - kein Wunder, dass die Heizölpreise wieder anziehen. Binnen Wochenfrist stieg der Preis wieder um 3,6 Prozent, damit ist die günstige Talsohle endgültig durchschritten und die Zeit drängt, um günstig nachzutanken. Zwar wird es in der kommenden Woche wieder etwas wärmer, doch nicht genug, um die Heizung ein wenig herunterzudrehen. Der Frühling ringt weiter mit dem Winter.