Unruhen in arabisch-islamischen Staaten Nordafrikas
Proteste nun auch in Ägypten. Internationaler Rohölmarkt gerät unter Druck. Rohölpreis steigt an.
04.02.2011
Steigende Preis für Lebensmittel wie Reis, Getreide und Zucker, der Druck der Korruption, der Mangel an Meinungsfreiheit, die hohe Arbeitslosigkeit: Es mag viele Ursachen für die Unruhen in den arabisch-islamisch geprägten Staaten Nordafrikas und des Nahen Ostens geben. Doch die Wut der Menschen hat ein Niveau erreicht, das sie auf die Straße zu Massenprotesten treibt.
Anfangs beschränkten sich die Proteste auf Staaten, die den Rohölhandel kaum beeinflussen. Als jedoch auch in Ägypten Hunderttausende Demonstranten auf die Straße gingen, geriet der internationale Rohölmarkt unter Druck. Denn der Suezkanal ist eine wichtige Transport-Route für Rohöl. Da sich die Massenproteste wie eine Welle durch die Staaten Nordafrikas bewegten, blicken die Marktteilnehmer unruhig und besorgt auf die Rohöl fördernden Staaten im Nahen Osten.
Der Preis für Rohöl ist im Verlauf der Woche folgerichtig gestiegen. Rohöl der Sorte Brent stieg erstmals seit mehr als zwei Jahren über die psychologisch wichtige Marke von 100 Dollar je Barrel und konnte dieses Niveau auch zum Wochenende hin verteidigen. Auch WTI folgt diesem Trend und notiert wieder jenseits der 90-Dollar-Marke. Die Preisschere zwischen den beiden Sorten bleibt immer noch außerordentlich groß.
Angesichts der unsicheren Lage in der arabisch-islamischen Welt ist zu erwarten, dass der Trend sich auch in den nächsten Wochen halten wird. Heizöl wird wohl zunächst ein recht hohes Preisniveau halten.